Zu Ehren der Nacht vom 31. auf den 1.
Schon um drei Uhr Nachmittags fanden sich die ersten ein, um im Wald Holz für das Silvester Feuer zu suchen.
Mangels Zeitungen wurde „Schatten im Paradies“ (Remarque) durch eine letzte Lesung ehrenvoll zu grabe getragen. Stolz betrachteten die Erbauer das vollendete Werk. Und da kam Jan. Ohne grosse Worte, noch einmal in den Wald.
Hungrig von der schweren Arbeit, machten wir uns ans Sushi rollen.
Während die einen mehr oder weniger tapfer versuchten gegen die Versuchung des Vorkostens anzukämpfen, sahen es Felix und Jonas als ihre hehre Pflicht, die misslungenen Enden aus ästhetischen Gründen in ihren Bäuchen zu verstecken.
Während all dem kämpften Jan, Lukas und Milla heldenmütig gegen die klebrige Reismasse (welche zuvor mit vereinten Dave`schen Kräften gemantscht wurde), welche dereinst Omochis werden sollte.
Hell loderten die Flammen übers Bruderholz. Ein Neujahrsfeuer wie es die Welt noch nicht sah,und wie es sie auch nicht mehr sehen sollte, denn die Ehrfurcht vor dem Feuer liess und die Kamera vergessen. Funkten stoben durch die dunkle Nacht, freudig wurde um die Flammen getanzt Holde Gesänge erklangen. Geheimnisvolle schwarze Vögel zogen über unseren Köpfen ihre Kreise (Glücklicher weisse stürzten sie sich nicht auch noch ins Feuer, für solche Omen haben wir nicht besonders viel übrig). Um Zwölf Uhr, als das Feuer nur noch ein kleiner Rest war, liessen wir die Korken knallen und fielen uns gegenseitig um den Hals.
Plötzlich waren alle weg (Zit. Anonym 2007).
Dem Ruf der magischen Karaokemaschiene ( selbstloses Weihnachtsgeschenk von Bruder an Schwester) folgend veränderte sich die Gesellschaft auf seltsame Art und weise, und so kam es, dass eine Mehrheit den Computer an sang. Von Nirvana bis No Doubt gaben sich die meisten voller Elan dem Singen hin.
Unvergesslich die improvisieren frei nach Sweet home Alabama oder die männlich Reinkarnation der Spice Girls mit Viva for ever.
Seinen Neujahrswunsch zelebrierend musste jede/r herzhaft in eine/n Omochi beissen. Die Ad-hoch erfunden Wünsche/innen liessen ein doch eher tristes Bild der heutigen Jugend/innen und ihrer Entschlossenheit/in durchscheinen.
Und es bleibt die Frage/in: besteht unser Leben wirklich nur aus Prüfungen und der Suche nach einer Ausbildung?